Das Gewitter war zeitig zu Ende und das Zelt ist nicht mehr sehr nass, als wir es frühmorgens einpacken. Die gut fünf Kilometer zum Briger Bahnhof sind schnell weggeradelt, so daß wir 20 Minuten vor Abfahrt des Bahnverlads unsere Tickets kaufen.

Wir dürfen als erste auf den Zug und radeln über die Waggons ans vordere Ende des Zuges, dort ist der Wagen für Fußgänger, Fahrräder und Motorräder. Nach gut 20 Minuten sind wir in Iselle/Italien und dort ist auch besseres Wetter.

Wir warten, bis alle Autos vom Zug die Straße hinuntergefahren sind und dann genießen wir die Abfahrt am frühen Morgen ohne Autos auf der alten Simplonstraße. Die alte und die neue Straße teilen sich das Tal, wobei die alte Straße durch die Bergdörfer führt. Dort sind alle Gasthöfe wegen der neuen Straße ausgestorben.

Bis kurz vor Domodossola geht es bergab, danach erreichen wir das breite Tal der Toce, die wir ab jetzt bis zur Mündung begleiten. Allerdings ist der Toce-Radweg schlecht beschildert und teilweise nicht für Fahrräder geeignet. Einmal müssen wir durch tiefen Sand schieben.

Nachdem wir eine Brücke verpaßt haben, fahren wir auf der rechten Talseite weiter. Komoot möchte gerne auf der linken Seite fahren und begleitet uns fortwährend durch „Bitte jetzt umkehren!“-Durchsagen. Wir bleiben stur und erreichen nach dem Besuch einer Gelateria dann trotzdem den Lago di Mergozzo, wo wir auf dem Campingplatz einchecken.

Es ist sehr heiß und wir liegen reglos im Schatten. Da geht es. Ein Bad im See ist zwar nett, aber das Wasser ist lauwarm. Im Restaurant kann man vorzüglich speisen, auch wenn der Schweiß in Strömen läuft.